Innerhalb kürzester Zeit hat COVID-19 die Welt in Beschlag genommen und das öffentliche Leben nahezu lahm gelegt.
In so turbulenten Zeiten wie diesen ist der Zusammenhalt, die gegenseitige Unterstützung und Kommunikation wichtiger denn je. Lebensmittelwertschätzung und eine Kultur des Tauschens und Teilens, wie z. B. die Versorgung von Bedürftigen mit Lebensmitteln sind Teile der Vision der foodsharing-Städte-Bewegung. Die gesamte foodsharing-Community wird in dieser Zeit vor neue Herausforderungen gestellt und auch unsere (angehenden) foodsharing-Städte hatten alle Hände voll zu tun, um mit der neuen Situation umzugehen.
Neben der Konkretisierung von hygienischen Vorgaben für Abholungen, wie z. B. das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung oder die Maßgabe, gerettete Lebensmittel nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren, wurde sich vielerorts auch über Fairteiler der Kopf zerbrochen. Diese wurden anschließend entweder mit entsprechender Beschilderung und zusätzlichen Regeln ausgestattet oder sogar vorsichtshalber komplett geschlossen. Als Lösung für die Abholung von großen Mengen wurden komplexe Abholsysteme entwickelt, um das Retten von Lebensmitteln ohne Gefährdung der Gesundheit der Foodsaver zu ermöglichen. Die Lebensmittelretter*innen von „Foodsharing Darmstadt“ haben sogar ein neues Fairteilsystem ausgeklügelt. So bewahren sie Lebensmittel vor dem Müll und versorgen damit Menschen, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind.
Aus Hamburg erreichte uns dazu eine tolle E-Mail, die wir gern mit euch teilen möchten:
“In Zeiten von Corona steht für uns ganz klar das Motte "Menschenleben retten geht vor Lebensmittel retten" im Vordergrund. In diesem Zuge stehen wir nicht nur mit anderen foodsharing Städten, sondern auch der deutschlandweiten foodsharing Hygiene AG und dem Hamburger Ordnungsamt im engen Austausch. In Absprache haben wir zahlreiche Regelungen für die Rettungen zu Coronazeiten eingeführt und via Forumsthreads, Pinnwandeinträgen in Betrieben und Events publiziert.”
So seien Abholungen z. B. maximal zu Zweit durchzuführen, Handschuhe zu tragen und gerettete Lebensmitteln nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Fairteiler wurden mit zusätzlichen Beschriftungen versehen, um auf Abstandsregeln hinzuweisen und sicherzustellen, dass nicht abwaschbare Lebensmittel, wie z. B. Brot, nur noch abgepackt weitergegeben werden. Da wegen Corona viele Tafel-Ausgabestellen vorübergehend geschlossen haben, ist Foodsharing Hamburg als Lebensmittelretter eingesprungen und hat deren Abholungen aushilfsweise übernommen. Auch Lebensmittel, die aufgrund kurzfristiger Veranstaltungsabsagen übrig waren, wurden mit großem Einsatz vom Hamburger foodsharing-Team vor der Tonne gerettet.
Wir finden das Engagement unserer (angehenden) foodsharing-Städte großartig und bedanken uns herzlich dafür. Um dieses besondere Engagement zu belohnen, haben wir eine neue Frucht eingeführt, die den teilnehmenden Städten verliehen werden kann. Diese zeichnet das verantwortungsvolle Handeln in Krisensituationen aus und belohnt Maßnahmen, die zum Schutz und/oder zur Versorgung von Bedürftigen beitragen. Mehr dazu findet ihr bei unserer neuen Frucht foodsharing in Zeiten von Corona.
Von Vroni