Wesel und Hamminkeln

Kurzbeschreibung von Wesel und Hamminkeln

  • foodsharing Bezirk seit Oktober 2020
  • Anzahl Kooperationen: 33
  • Besonderes: Wir haben angefangen als Wesel und Umgebung, im Frühjahr 2021 haben wir aufgrund der Anzahl der dortigen Kooperationen und der örtlichen Verbundenheit in der ländlichen Gegend den Bezirk aufgeteilt und seit April 2021 gibt es zusätzlich den Bezirk Hamminkeln (Kreis Wesel). Die Grenzen sind jedoch fließend und die Botschafterin und der Botschafter kümmern sich um beide Bezirke. Wir verstehen uns trotz der zwei Bezirke als eine Gemeinschaft. Eine große Besonderheit ist die Kooperation mit den drei Tafeln. Zum einem haben wir als foodsharing die zuvor nicht vorhandene Kooperation der regionalen Tafeln untereinander angeregt und zur Vermittlung beigetragen. Zum anderen basiert die Kooperation auf beidseitigem Geben und Nehmen. Wir retten die Tafelreste nach deren Verteilungen und die Tafel bekommt von uns Lebensmittel nach Großrettungen für deren Verteilung. Mittlerweile ist das Vertrauen seitens der Tafel so groß, dass foodsharing Wesel und Hamminkeln im Namen der Tafeln Ersatzabholungen durchführen darf.

(Stand: 20.07.2021)

Wir gratulieren zur foodsharing Stadt! Wesel hat bereits die Motivationserklärung mit der Stadt unterschrieben.

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Lokale foodsharing Gruppe

  • Foodsaver*innen: 130
  • Abholer*innen mind. einmal im Monat: ca. 50

foodsharing gibt es in Wesel und Hamminkeln seit Oktober 2020. Wir sind also ein sehr junger Bezirk, aber die Anzahl sowohl der Foodsaver*innen als auch der Kooperationen steigt stetig. Es gibt aktuell circa 130 Personen, die in den Bezirken Wesel und Hamminkeln registriert sind. Aktiv retten im Moment ca. 50 Foodsaver*innen in 33 Betrieben. Bis Juli 2021 haben wir insgesamt fast 50.000kg Lebensmittel gerettet. Wir arbeiten eng zusammen mit 3 Tafeln in Wesel und Umgebung. In allen Betrieben handeln wir natürlich nach dem Motto „Tafel first“. In einigen Betrieben führen wir Tafelersatzabholungen durch. In den Weihnachtsferien haben wir die kompletten Tafelabholungen in Wesel und teilweise in Hamminkeln übernommen. Was mit der Suche nach einem Fairteiler über den Umweltausschuss und die Bürgermeisterin in Wesel angefangen hat, hat fürs Erste mit einer kostenlosen 240Liter Mülltonne, die foodsharing Wesel/Hamminkeln zur Verfügung gestellt wird, aufgehört. Die Stadt bezahlt diese Mülltonne, damit zumindest beim 2. Aussortieren keine Kosten für foodsharing Wesel/Hamminkeln entstehen. Die Suche nach einem Fairteiler geht jedoch weiter, auch seitens der öffentlichen Hand.

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Fairteiler

Einen Fairteiler im herkömmlichen Sinne gibt es in Wesel noch nicht. Ein Foodsaver betreibt jedoch samstags einen „mobilen Fairteiler“. Er rettet nacheinander in mehreren Betrieben und fährt dann mit seinem umgebauten Sprinter in ein ländlich gelegenes Nachbarsdorf, wo er eine Fairteilung macht. Im Sprinter befinden sich auch ein Kühlschrank und sogar ein Gefrierfach, sodass die Kühlkette definitiv eingehalten bleibt. Zur Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit wird bei diesen Fairteilungen eine Anwesenheitsliste geführt. Die Suche nach einem öffentlichen Fairteiler geht aber natürlich weiter und hoffentlich wird es bald auch in Wesel oder Hamminkeln einen Fairteiler geben.

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Öffentlichkeitsarbeit Team

Unsere Öffentlichkeitsarbeits-Gruppe besteht zwar nur aus einer Foodsaverin und einem Foodsaver, aber wir haben schon einige Zeitungsartikel und sogar einen Radiobericht initiieren können. Ganz am Anfang wurde über die Entstehung des Bezirks Wesel berichtet (NRZ am 17.10.2020, Radio KW am 26.10.2020). In der Weihnachtszeit hat die NRZ über unsere Tafelersatzabholungen berichtet (NRZ 30.12. 2020). Am 20.7.2021 erschien ein ausführlicher Artikel über unsere Tätigkeit in der Rheinischen Post. Außerdem erschien ein kurzer Bericht über die Unterstützung des Umweltausschusses in Wesel (20.01. hat Radio KW berichtet, 20.05. ein Bericht in der NRZ), in dem betont wurde, dass ein öffentlicher Fairteiler dringend gesucht wird. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit mit der Tafel Hamminkeln mehrfach in kürzeren Artikeln erwähnt (z.B. NRZ 21.12.2020 oder 21.04.2021). Außerdem sind wir aktiv auf Facebook (Foodsharing Wesel und Hamminkeln), Instagram (foodsharingwesel) und TikTok (foodsharing_wesel). Geplant ist ein Video-Interview mit dem Youtube-Kanal „Wir Machen Zukunft TV“ - das Interview findet am 22.07.2021 statt.

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Info Stände

Unser Bezirk hatte Infostände auf bereits zwei Veranstaltungen der Stadt Wesel. Die erste Veranstaltung fand am 04.09.2021 statt. Auf dem Markt der Möglichkeiten im Rahmen der Interkulturellen Tage haben unsere Foodsaver*innen viele gerettete Lebensmittel fairteilt. Auch wurden viele Fragen zu unserem Engagement beantwortet. Wir haben dank unseres Infostandes eine neue Foodsaverin sowie über hundert neue Retter*innen gewinnen können. Am Ende des Marktes haben wir den Nachbarstand mit leckerem Bigos berettet.

Den zweiten Infostand hatten wir auf dem Feierabend Markt am 02.06.2022. Auch hier fanden viele interessante Gespräche statt und wir haben ein breites Publikum zum Thema foodsharing und Lebensmittelverschwendung erreicht.

Der nächste Infostand ist für den 11.06.2022 auf dem Second Hand Umweltmarkt geplant. Am 27.08.2022 sind wir wieder für den Markt der Möglichkeiten eingeladen. Somit sieht man, dass der Infostand ein fester Bestandteil der foodsharing Gruppe Wesel und Hamminkeln auf verschiedensten Veranstaltungen der Stadt geworden ist.

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Events

Wir haben am 10.02.2023 eine fairteilung am Rathaus Wesel durchgeführt. Nach offizieller Genehmigung des Ordnungsamtes, haben wir von 14-16 Uhr etwa 150 Kisten an etwa 250 Menschen fairteilt! Dazu hat das Radio und die Zeitung Beiträge gemacht. Es war ein voller Erfolg der geordnet und ohne Probleme abgelaufen ist!

Diese Aktion wird wiederholt. Das steht jetzt schon fest. Danke allen die da waren, sich engagiert haben, Danke allen fleißigen Helfern, Danke an die #foodsharingstadt Wesel für die Erlaubnis und Danke Allen für das Retten. Schön, dass ihr alle da wart.

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foodsharing in Zeiten von Corona

Da wir in Zeiten von Corona angefangen haben, kennen wir foodsharing ohne Corona gar nicht;-) Die Anzahl der Slots wurde an die jeweiligen Corona-Regeln angepasst. Trotz Ausgangssperre und Quarantäne von mehreren Foodsaver*innnen haben wir eine 100% Abholquote in allen Betrieben erreicht. Damit trotz verschiedener Ausgangsbeschränkungen alle Rettungseinsätze problemlos durchgeführt werden konnten, wurden mit den Betrieben teilweise ausgeklügelte Rettungen abgesprochen um just in time mit den Ausgangssperren zu retten. Auch die anschließenden Fairteilungen mussten hier mit eingeplant werden. Wir haben sowohl alle Abholungen als auch Einführungsabholungen von neuen Foodsaver*innen unter den jeweils geltenden Hygienemaßnahmen durchgeführt. Aufgrund der für die Betriebe noch schlechter zu kalkulierenden Einkaufsmengen als außerhalb der Corona-Zeiten wurden hier teilweise immense Mengen an Lebensmitteln gerettet.

Besonders schön war die Solidarität der Foodsaver*innen untereinander. Musste z.B. eine Familie aus dem Kreis der aktiven Foodsaver*innen in Quarantäne, wurden diese durch andere Foodsaver*innen nach Rettungen mit Lebensmitteln versorgt. Genauso schnell sind andere Foodsaver*innen für andere eingesprungen, wenn es um quarantänebedingt ausgefallene Rettungen ging.

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Bildungsangebot

Im Sommer 2021 durften wir das Sommerlager einer Pfadfindergruppe mit geretteten Lebensmitteln versorgen und gleichzeitig die Pfadfinder spielerisch über foodsharing und Lebensmittelverschwendung informieren. Wir haben eine Foodsharing-Rallye mit Fragen und Aufgaben gestaltet. Diese wurde sowohl von den Kindern und Jugendlichen als auch von den Leiter*innen sehr positiv aufgenommen. Wir haben einen schönen Nachmittag mit den Pfadfindern verbracht und sind uns sicher, dass sie mit dem Thema Lebensmittel in der Zukunft sensibilisiert umgehen werden. Für ein paar Kinder war foodsharing nicht neu, sie kannten bereits aus der Familie und aus dem Bekanntenkreis Foodsaver*innen bzw. Retter*innen, die sich aktiv gegen Lebensmittelverschwendung engagieren.

Im November 2022 haben wir in Zusammenarbeit mit der VHS Wesel mit einem Vortrag zum Thema foodsharing und die foodsharing-Stadt Wesel informiert. Eindrücke dazu könnt ihr aus dem veröffentlichten Zeitungsartikel entnehmen.

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Herausragende Betriebskooperationen

Eine sehr besondere Kooperation haben wir mit dem Biomarkt Wesel/Bocholt. Zweimal pro Woche holen unsere Foodsaver*innen Obst, Gemüse und Backwaren in bio Qualität auf dem Betriebshof in Hamminkeln-Mehrhoog ab. Bei unserem WDR-Fernsehdreh am 14.09.2021 duften wir das Fernsehteam mit zu einer Lebensmittelrettung auf dem Betriebshof mitnehmen. Die Betreiber des Biohofs haben stolz von der Zusammenarbeit mit foodsharing erzählt. Am 12.04.2022 haben wir auf Wunsch des Biomarktes ein kleines Fotoshooting gemacht. Unter dem Motto „Sharing ist Caring“ haben die Betreiber des Biomarktes die Fotos auf deren Instagram Account sowie deren Facebook Seite veröffentlicht. Der Text unter und neben den Fotos zeigt deutlich, dass das Biohof-Team von foodsharing überzeugt ist und gerne mit uns zusammenarbeitet. Außerdem achtet auch der Biohof selber auf die Nachhaltigkeit. Unsere aussortierten Lebensmittel werden nicht entsorgt, sondern an die eigenen Hühner verfüttert. Übriggebliebenes oder Obst und Gemüse, das nicht mehr so schön ist, wird in der Betriebsküche verarbeitet oder von der Inhaberfamilie selber verbraucht. Außerdem gibt es einen kleinen Hofladen, der komplett auf Vertrauensbasis läuft. Sehr sympathisch ist, dass die Inhaber sich freuen, wenn unsere Foodsaver*innen Selbstgemachtes aus geretteten Lebensmitteln zum Probieren mit zur Rettung bringen. Solche Kooperationen wünscht man sich!

Wir haben seit Januar 2023 eine weitere herausragende Kooperation. Wir retten im Evangelischen Krankenhaus Wesel (EVK) übrig gebliebene verschweißte Essensportionen und übrig Gebliebenes aus der Kantine, also auch offene Lebensmittel.

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Integrierte Bildungsarbeit

Seit Anfang des Jahres hat foodsharing Wesel eine interessante „Abgabestelle“. Der Kindergarten Abenteuerland engagiert sich zusammen mit uns gegen die Lebensmittelverschwendung. Obst und Gemüse von foodsharing sind jeden Tag ein Teil des Essensplans. Die Kinder beteiligen sich aktiv an der Verarbeitung und entscheiden, ob ein Apfel so gegessen werden soll, oder lieber schon zum Apfelmuss verarbeitet werden soll. Sie tragen den Gedanken, dass keine guten Lebensmittel in die Tonne gehören, mit nach Hause zu ihren Eltern und tragen somit zur Aufklärung von möglichst vielen Menschen bei. Freitags stehen Kisten mit übrig gebliebenem Obst und Gemüse vor der Kita – hier dürfen sich alle bedienen. Gegen 16 Uhr ist die letzte Kiste leer. Es freut uns sehr, dass so eine tolle Sache dank des Engagements des Kitaleiters, der selber Foodsaver ist, entstanden ist.